Türkei Verkehrsratgeber
Mit dem Auto durch die Türkei
Die Türkei ist gespickt mit landschaftlich reizvollen Gegenden und bedeutsamen archäologischen Stätten. Um alle interessanten Ecken des über 700.000 Quadratkilometer großen Landes zu entdecken, eignet sich eine Rundreise mit dem PKW besonders gut.
In diesem Ratgeber lernen Sie mehr über wichtige Verkehrsregeln und die Straßenverhältnisse in der Türkei. Außerdem erfahren Sie, wie die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug funktioniert und worauf Sie im Straßenverkehr achten sollten.
Türkei Verkehrsregeln im Überblick
- In der Türkei dürfen Sie ab 18 Jahren Autofahren. Dafür ist der EU-Führerschein in der Regel ausreichend.
- Auf türkischen Straßen herrscht Rechtsverkehr.
- Innerhalb geschlossener Ortschaften beträgt die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Türkei 50 km/h. Außerorts dürfen maximal 90 km/h gefahren werden. Auf Autobahnen liegt das maximale Tempolimit bei 120 km/h.
- In der Türkei müssen alle Fahrzeuginsassen die Gurtpflicht einhalten. Telefonieren am Steuer ist nur mit einer Freisprechanlage gestattet. Die Nutzung von Radarwarngeräten ist nicht erlaubt.
- Alle Fahrzeuge in der Türkei müssen Warnweste, Verbandskasten und Warndreieck mitführen. Der ADAC empfiehlt die Mitnahme von zwei Warndreiecken. In Fahrzeugen mit türkischem Kennzeichen (auch Mietwagen) muss außerdem ein Feuerlöscher vorhanden sein. Die Mitnahme eines Feuerlöschers wird auch für Fahrzeuge aus dem Ausland empfohlen.
- Die Promillegrenze in der Türkei liegt bei 0,5. Wer einen Anhänger am Fahrzeug hat, darf gar keinen Alkohol konsumiert haben. Für Berufskraftfahrer beträgt die Alkoholgrenze 0,2 Promille.
- Straßenbahnen haben in der Regel Vorfahrt.
- Beim Überholen muss in der Türkei gehupt werden. Außerdem wird empfohlen, in unübersichtlichen Kurven zu hupen, um den Gegenverkehr zu warnen.
- Bei Unfällen muss umgehend die Polizei verständigt werden. Fahrzeuge, die auffällige Karosserieschäden aufweisen, dürfen das Land nur mit einer polizeilichen Schadensbestätigung verlassen.
Autofahren in der Türkei
Die Straßen in der Türkei
Die Türkei verfügt trotz ihrer Größe und der teils sehr bergigen Landschaft über ein gutes Straßennetz. Auch der Zustand der größeren Überlandstraßen gilt als sehr gut. Abseits der Hauptstraßen sollten Sie außerorts jedoch besonders umsichtig fahren.
In den Gebirgsregionen begegnen Ihnen schmale Strecken, scharfe Kurven und nicht oder nur teilweise abgesicherte Steilabstürze. Gefahrenstellen, Baustellen und Wildwechsel sind hier selten gekennzeichnet. Außerdem können Ihnen einzelne Tiere oder ganze Herden über den Weg laufen. Besonders wenn Sie auf dem Weg zu kleineren Dörfern oder weniger bekannten Ruinenstätten sind, sollten Sie mit unbefestigten Schotterpisten rechnen.
Eine weitere Herausforderung können andere Verkehrsteilnehmer darstellen. Vor allem in den Städten gilt der Verkehr als sehr dicht und lebhaft. Auch die Verkehrsregeln werden nicht immer eingehalten.
Außerdem machen türkische Autofahrer häufig Gebrauch von der Hupe, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Sehen Sie dies nicht als Beleidigung Ihres Fahrstils, sondern als freundlichen Hinweis.
Außerhalb der Städte können Ihnen Fahrzeuge begegnen, die nicht den in Deutschland üblichen Standards entsprechen. Da diese oft über unzureichende oder fehlende Beleuchtung verfügen, können sie vor allem nachts eine Gefahrenquelle darstellen. Das Auswärtige Amt empfiehlt daher, bei Dunkelheit in der Türkei nicht mit dem Auto zu fahren, auch nicht auf größeren Überlandstraßen.
Tankstellen und Ladesäulen
Benzin und Diesel: Benzin und Diesel sind in der Türkei vergleichsweise günstig. Tankstellen sind meistens durch eine türkische Flagge von weitem zu erkennen und haben in der Regel einen Service mit Tankwart, der den Tankvorgang für Sie übernimmt. Die Verfügbarkeit von Tankstellen ist regional stark unterschiedlich. Vor allem an der Küste der türkischen Riviera finden Sie zahlreiche Tankstellen, die teilweise rund um die Uhr geöffnet haben. Im Gebirge im Landesinneren ist die Tankstellendichte deutlich geringer.
Elektroautos: Das Ladenetzwerk für E-Autos in der Türkei wird aktuell weiter ausgebaut. Mittlerweile sind es bereits ca. 6.000 Ladesäulen, an denen Sie Ihr Elektroauto aufladen können. Die meisten Lademöglichkeiten können Sie im Westen an den großen Verkehrsachsen und in Städten wie Antalya, Izmir und Ankara finden.
Je weiter Sie ins Zentrum des Landes oder Richtung Osten fahren, desto dünner wird das Ladenetz. Hier sollten Sie sich vor Fahrten mit dem Elektroauto besonders gut vorbereiten.
Wasserstoffautos: In der Türkei gibt es aktuell nur wenige Wasserstofftankstellen, die weit auseinanderliegen. Mit dem Wasserstoffauto in die Türkei zu reisen, ist also noch nicht empfehlenswert.
Mietwagen oder eigener PKW?
Die Türkei ist durch Bulgarien über den Landweg mit dem Auto zu erreichen. Für die Einfuhr des eigenen PKW benötigen Sie eine Internationale Versicherungskarte. Achten Sie darauf, dass der Versicherungsschutz in der gesamten Türkei gilt. Außerdem müssen Sie das ovale D-Schild an Ihrem Auto anbringen.
Bei der Einreise wird Ihnen durch den türkischen Zoll ein Formular ausgestellt, auf dem die späteste Wiederausfuhr festgelegt wird. Diese liegt in den meisten Fällen 30 Tage nach der Einfuhr. Auf Antrag sind bis zu 90 Tage möglich. Eine Überziehung dieser Frist sollten Sie in jedem Fall vermeiden.
Wer nicht mit dem eigenen Auto einreisen möchte, kann in der Türkei ein Fahrzeug mieten. Vor allem in touristisch geprägten Regionen an der Küste, in Großstädten und an den Flughäfen sind Mietwagen aller gängigen Anbieter verfügbar. Da die Türkei ein beliebtes Urlaubsland ist, sollten Sie Ihr Wunschfahrzeug vor allem zu den Hauptreisezeiten rechtzeitig im Voraus buchen. Das Mindestalter für einen Mietwagen beträgt je nach Fahrzeugklasse zwischen 21 und 28 Jahren mit einer erforderlichen Fahrerfahrung von mindestens ein bis drei Jahren.
Bußgelder
Bußgelder können in der Türkei bei einem Verkehrsverstoß direkt von der Polizei vor Ort verlangt werden. Es kann sich durchaus lohnen, Bußgelder sofort oder in den nächsten 15 Tagen zu begleichen, da dadurch ein Rabatt von ca. 25 Prozent gewährt werden kann.
Auszug aus dem Bußgeldkatalog:
- Geschwindigkeitsüberschreitung (20 km/h): ab 50 Euro
- Geschwindigkeitsüberschreitung (ab 50 km/h): ab 100 Euro
- Verstoß gegen die Anschnallpflicht: 25 Euro
- Falschparken: ab 70 Euro
- Alkohol am Steuer: ab 215 Euro
- Rotlichtverstoß: ab 60 Euro
- Handy am Steuer: 25 Euro
Fazit: So fährt man in der Türkei
Der Straßenverkehr in der Türkei bringt einige Eigenheiten und Herausforderungen mit sich. Mit einer rücksichtsvollen Fahrweise und der nötigen Vorsicht können Sie das Land jedoch sehr gut über das umfangreiche Straßennetz erkunden.
► Hier finden Sie weitere Informationen über die Mautregelungen in der Türkei, um für Ihre Reise optimal gerüstet zu sein.