Frankreich Verkehrsratgeber
Frankreich Verkehrsratgeber
Frankreich beeindruckt Familien, Paare und Alleinstehende mit seiner besonderen Lage. Hier gibt es eine Riesenauswahl an wunderschönen Reisezielen. Frankreich bietet romantische Altstädte, faszinierende Kultur und Architektur, Flüsse und Berge und malerische Strände. Frankreich besitzt zwar ein gut ausgebautes Strassennetz, aber vor allem in den Städten bietet es sich an, sich mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, was Sie beim Autofahren in Frankreich beachten sollten. Welche Verkehrsregeln sollten Sie kennen? Wie sind die Strassenverhältnisse? Und brauchen Sie einen Mietwagen oder ist die Reise mit dem eigenen Personenwagen möglich?
Frankreich Verkehrsregeln im Überblick
- Das Autofahren ist in Frankreich ab 18 erlaubt. Da Frankreich zum Schengen-Raum gehört, ist für Autofahrer aus der Schweiz der Schweizerische Führerausweis ausreichend.
- In Frankreich gilt wie auf dem gesamten europäischen Festland Rechtsverkehr.
- Strassenbahnen haben immer Vorfahrt.
- Auf Bergstrassen gilt die Regel, dass das Fahrzeug Vorrang hat, welches bergaufwärts fährt.
- Wenn keine Vorfahrtschilder vorhanden sind, gilt grundsätzlich rechts-vor-links.
- Der Fahrzeugschein sollte mitgeführt werden, genauso wie eine internationale Versicherungskarte.
- Innerhalb geschlossener Ortschaften gilt in Frankreich eine Geschwindigkeitsbegrenzung von maximal 50 km/h. In den meisten Strassen von Paris liegt das Limit bei 30 km/h.
- Ausserorts ist eine Geschwindigkeit von 80 km/h bis 90 km/h erlaubt. Auf die Beschilderung achten, im Zweifelsfall fahren Sie 80 km/h.
- Auf Schnellstrassen darf 110 km/h gefahren werden. Wenn Sie aber Ihren Führerschein weniger als drei Jahre besitzen, oder es regnet, gilt 100 km/h.
- Auf Autobahnen darf 130 km/h gefahren werden. Wenn Sie aber Ihren Führerschein weniger als drei Jahre besitzen, oder es regnet, gilt 110 km/h.
- Personenwagen mit Gespann dürfen auf der Schnellstrasse und auf der Autobahn nur 90 km/h fahren, wenn das Gesamtgewicht des Gespanns über 3,5 t liegt.
- Schwere Wohnmobile dürfen auf der Schnellstrasse lediglich 100 km/h und auf der Autobahn 110 km/h fahren.
- Telefonieren am Steuer ist in Frankreich nur mit einer Freisprechanlage gestattet.
- Radarwarngeräte dürfen nicht verwendet werden.
- Ablenkungen während der Fahrt (wie z.B. Essen, laute Musik hören oder das Herumkramen im Handschuhfach) sind verboten.
- Aus Sicherheitsgründen muss mit festem Schuhwerk gefahren werden.
- Für Autofahrer gilt eine Promillegrenze von 0,5. Fahranfänger, die ihren Führerschein seit weniger als drei Jahren haben, dürfen eine Grenze von 0,2 Promille nicht überschreiten.
- Park- und Haltverbote werden durch Fahrbahnmarkierungen gekennzeichnet. Blaue Markierungen signalisieren begrenzte und/oder kostenpflichtige Parkplätze mit Parkscheibe, unterbrochene gelbe Streifen markieren Parkverbot und durchgezogene gelbe Streifen signalisieren Halte- und Parkverbot.
Autofahren in Frankreich
Die Strassen in Frankreich
In Frankreich herrscht ein sehr dichtes Strassennetz, wodurch man mit dem Auto sehr gut angebunden ist. Durch die etwa 8.000 km Autobahnstrassen, sind die grössten Städte gut miteinander verbunden.
Das Befahren der Autobahn ist in den meisten Fällen gebührenpflichtig. Die verschiedenen Strassen werden mit Buchstaben gekennzeichnet, dabei steht A für Autobahn, N für eine Bundesstrasse und D für eine Landstrasse.
Seit Juli 2016 gibt es eine neue Umwelt- und Feinstaub-Plakette Crit’Air, die das Befahren der Strassen von Paris, Grenoble, Lyon und Strasbourg einschränkt. Das bedeutet, dass diese Zonen nur noch mit neueren und emissionsärmeren Autos befahren werden dürfen.
Tankstellen und Ladesäulen
Günstige Tankstellen gibt es überwiegend bei grossen Supermärkten. Dort wird teilweise Vorauskasse verlangt. Die Tankstellen an der Autobahn haben rund um die Uhr geöffnet.
Benzin und Diesel: Die meisten Tankstellen bieten Bleifrei Super (95 Oktan) an, das einen Anteil von bis zu 10 % Bioethanol enthält und als Ersatz für herkömmliches Bleifrei Super mit 95 Oktan fungiert. Beim Befüllen mit E10 ist es wichtig, sicherzustellen, dass der Kraftstoff den Standards der europäischen Norm EN 228 für Ottokraftstoffe entspricht. Seit Oktober 2012 umfasst diese Norm auch einheitliche Qualitätsanforderungen für E10-Kraftstoffe. Eine alternative Option ist Bleifrei Super Plus mit 98 Oktan, die ebenfalls verfügbar ist.
Runde Symbole signalisieren die verschiedenen Benzinsorten, quadratische den Diesel und Rauten stehen für gasförmige Kraftstoffe.
Elektroautos: Wenn Sie eine Reise mit einem Elektroauto machen wollen, sollte diese im Vorfeld gut geplant werden. Im Norden und im Süden Frankreichs gibt es die meisten Ladestationen, vor allem entlang der Hauptverkehrsachsen. In manchen Supermärkten können die Kunden kostenlos laden, wie z.B. bei Lidl oder Intermarché.
Wasserstoffautos: Insgesamt stehen Ihnen in Frankreich 44 Wasserstofftankstellen zur Verfügung. Damit liegt Frankreich hinter Deutschland auf dem zweiten Platz der meisten Wasserstofftankstellen in Europa. Tankstellen für Wasserstoffautos lassen sich vor allem in den Grossstädten finden. Das Netz befindet sich weiter im Ausbau, ist jedoch noch weit davon entfernt, flächendeckend zu sein.
Die Wasserstofftankstellen haben häufig nur 350 statt 700 bar. Die mit 700 bar liegen in Paris, Grenoble und Chambéry.
Mietwagen oder eigener Personenwagen?
Eine Einreise mit einem Personenwagen mit Schweizerischem Kontrollschild ist für eine Dauer von bis zu 6 Monaten in der Regel ohne weiteres möglich. Die internationale Versicherungskarte muss nicht mitgeführt werden, kann aber nützlich sein, da sie bei einem Unfall für eine schnelle Schadensregulierung benötigt wird.
Wer nicht mit dem eigenen Auto nach Frankreich fahren möchte, kann sich auch vor Ort einen Mietwagen leihen. Dazu stehen Ihnen vor allem in den Städten zahlreiche Anbieter zur Verfügung. Das Mindestalter, um ein Auto zu mieten, liegt in Frankreich bei 18 Jahren. Bis 25 Jahren können zusätzliche Gebühren für Jungfahrer anfallen. Für bestimmte Fahrzeugklassen wie Sportwagen oder Luxus-Personenwagen gibt es meist ein Mindestalter für Anmietungen von 25 Jahren.
Bussgelder
Die Bussgelder in Frankreich fallen relativ hoch aus.
Stellt die Polizei einen Verstoss fest, muss der Fahrer oder die Fahrerin direkt vor Ort den Geldbetrag begleichen.
Falls dieser nicht bezahlt wird, muss eine Sicherheitsleistung hinterlegt werden, was auch zu einer Beschlagnahmung des Fahrzeugs führen kann.
Bei schneller Bezahlung der Strafe werden sogar Rabatte gewährt.
Auszug aus dem Bussgeldkatalog:
- Geschwindigkeitsüberschreitung (bis 20 km/h): ab 68 €
- Geschwindigkeitsüberschreitung (20 km/h bis 49 km/h): ab 135 €
- Geschwindigkeitsüberschreitung (ab 50 km/h): 1500 €
- Alkohol am Steuer: ab 135 €
- Handy am Steuer: ab 135 €
- Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes: ab 135 €
- Parkverstoss: ab 15 €
Fazit
Frankreich mit dem Auto zu erkunden, lohnt sich auf jeden Fall, wenn Sie das Land mit all seinen Facetten sehen möchten. Die Strassen sind optimal ausgebaut und Frankreich ist gut mit dem eigenen Personenwagen erreichbar. Lediglich in den Städten kommen Sie mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln besser voran.
► Hier finden Sie weitere Informationen über die Mautregelungen in Frankreich, um für Ihre Reise optimal gerüstet zu sein.