Schweiz Verkehrsratgeber
Mit dem Auto durch die Schweiz
Die Schweiz verfügt zwar über öffentliche Nahverkehrsmittel, wer jedoch flexibel unterwegs sein möchte, wählt in der Regel das Auto für den Schweiz-Urlaub. Außerdem sind die Kosten für Zugtickets und Co. oft erheblich höher als in den Nachbarländern. Das macht den PKW in der Schweiz besonders beliebt.
Dieser Ratgeber stellt Ihnen einige der wichtigsten Verkehrsregeln in der Schweiz vor und erklärt Ihnen, worauf Sie auf schweizerischen Straßen besonders achten sollten.
Schweiz Verkehrsregeln im Überblick
- Das Mindestalter für Autofahrer liegt in der Schweiz bei 18 Jahren. Obwohl die Schweiz nicht zur Europäischen Union gehört, ist der EU-Führerschein als Fahrerlaubnis anerkannt.
- In der Schweiz gilt Rechtsverkehr.
- Das Tempolimit liegt innerhalb geschlossener Ortschaften bei maximal 50 km/h. Oft sind hier auch nur 30 km/h erlaubt. Außerorts herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h, wenn nichts anderes angegeben wird. Auf Schnellstraßen gilt ein Geschwindigkeitslimit von 100 km/h bzw. 80 km/h im Tunnel. Auf der Autobahn dürfen Sie in der Schweiz maximal 120 km/h fahren.
- Geschwindigkeitsüberschreitungen werden im Rahmen des Via Sicura Programms besonders hart geahndet. „Raser“ ist ein Straftatbestand, der zu mehrjährigen Freiheitsstrafen und Einzug des Autos als „Tatwaffe“ führen kann.
- Auch in der Schweiz gelten Anschnallpflicht und Handyverbot am Steuer. Außerdem muss auch am Tag mit Licht gefahren werden. Radarwarngeräte dürfen nicht verwendet und auch nicht mitgeführt werden.
- Im Auto müssen mindestens eine Warnweste, ein Warndreieck und ein Verbandskasten mitgeführt werden.
- Die Promillegrenze für Autofahrer liegt bei 0,5. Fahranfänger, die ihren Führerschein noch keine vier Jahre haben, müssen eine 0,0 Promillegrenze einhalten.
- Das Sichtfeld des Fahrers darf nicht verdeckt sein. Deshalb dürfen auch Navigationssysteme nicht an der Windschutzscheibe angebracht werden.
- Auch für die Vorfahrt gelten in der Schweiz einige Sonderregeln: Innerorts haben Schienenfahrzeuge Vorfahrt. Auf Bergstraßen hat in der Regel das Fahrzeug Vorrang, das bergauf fährt. Eine Ausnahme sind schwere Motorfahrzeuge wie LKW und Busse. Diese haben auch bergab Vorrang vor leichten Fahrzeugen wie Autos.
Autofahren in der Schweiz
Die Straßen in der Schweiz
Die Straßen in der Schweiz sind in einer sehr guten Verfassung. Auch das Straßennetz gilt als besonders dicht. Das Autobahnnetz der Schweiz ist sogar eines der dichtesten Autobahnnetzwerke der Welt.
Mit dem Auto voranzukommen, ist in der Schweiz also vergleichsweise einfach.
Dennoch müssen Sie auch in der Schweiz mit einigen Herausforderungen beim Autofahren rechnen. So finden Sie zum Beispiel in bergigen Regionen steile und teils enge Gebirgsstraßen vor.
Auch der rege Verkehr auf schweizerischen Straßen kann zum Problem werden. Die Schweizer sind zwar nicht für eine besonders hektische Fahrweise bekannt. Durch das hohe Verkehrsaufkommen kann es jedoch vermehrt zu Staus kommen.
Tankstellen und Ladesäulen
Benzin und Diesel: Tankstellen sind überall in der Schweiz zu finden. Vor allem entlang der Autobahnen und in den Städten finden Sie rund um die Uhr geöffnete Tankstellen. Andere Tankstellen bieten oft außerhalb der Öffnungszeiten Diesel und Benzin an Selbstbedienungsautomaten an.
Elektroautos: Das Netzwerk für Elektroautos ist in der Schweiz bereits flächendeckend ausgebaut und wird stetig durch neue Ladepunkte ergänzt. Aktuell sind vor allem die Städte und die Hauptverkehrsachsen besonders gut aufgestellt.
Auf dem Land sind Lademöglichkeiten noch etwas weniger weit verbreitet. Hier sollten Sie vor Fahrten mit dem Elektroauto individuell nach Ladesäulen entlang Ihrer Route suchen.
Wasserstoffautos: Auch neue Wasserstofftankstellen werden in der Schweiz regelmäßig eröffnet. Im Nordwesten kommen Sie mit dem Wasserstoffauto bereits problemlos voran. Im Süden sind bisher noch nicht ausreichend Wasserstofftankstellen verfügbar.
Mietwagen oder eigener PKW?
Die Schweiz ist vom mitteleuropäischen Festland einfach mit dem Auto auf dem Landweg zu erreichen. Obwohl die Schweiz weder zur Europäischen Union noch zum Europäischen Wirtschaftsraum gehört, ist die Einreise mit einem in der EU zugelassenen Fahrzeug in der Regel problemlos möglich.
Bei Autos aus Österreich reicht theoretisch das Euro-Kennzeichen als Länderkürzel und Nachweis der Haftpflichtversicherung aus. Es wird dennoch empfohlen, die Internationale Versicherungskarte mitzunehmen und gegebenenfalls das A-Schild am Auto anzubringen.
Alternativ können Sie ab 21 Jahren einen Mietwagen leihen. Mietwagenanbieter sind besonders in den großen Städten, in touristischen Regionen und an den Flughäfen zu finden. Je nach Anbieter haben auch bereits Fahrer ab 18 Jahren die Möglichkeit, ein Fahrzeug zu mieten. Dann werden jedoch meist erhöhte Gebühren fällig.
Bußgelder
Bußgelder für Verkehrsvergehen werden von Fahrern aus dem Ausland oft vor Ort eingefordert. Durch das Via Secura Programm, das den Straßenverkehr in der Schweiz sicherer machen soll, sind Bußgelder vor allem für Geschwindigkeitsüberschreitungen überdurchschnittlich hoch. Außerdem können Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzungen neben einem Entzug des Fahrzeugs und der Fahrerlaubnis auch mit Freiheitsstrafen von bis zu vier Jahren bestraft werden.
Auszug aus dem Bußgeldkatalog:
- Geschwindigkeitsüberschreitung (bis 15 km/h zu schnell): 20 bis 250 Schweizer Franken (CHF)
- Geschwindigkeitsüberschreitung (ab 15 km/h zu schnell): Anzeige und hohe Geldstrafen möglich
- Verstoß gegen die Anschnallpflicht: 65 CHF
- Alkohol am Steuer: ab 600 CHF
- Rotlichtverstoß: 250 CHF
- Handy am Steuer: 100 CHF
Fazit: Sicher und schnell durch die Schweiz
In der Schweiz kommen Sie dank des dicht ausgebauten Autobahnnetzes und der optimalen Straßenqualität gut mit dem Auto voran. Auf beliebten Strecken sollten Sie jedoch auf erhöhtes Verkehrsaufkommen mit Stau vorbereitet sein und gegebenenfalls etwas mehr Zeit für Ihren Weg einplanen.
► Hier finden Sie weitere Informationen über die Mautregelungen in der Schweiz, um für Ihre Reise optimal gerüstet zu sein.