Rumänien Verkehrsratgeber
Rumänien mit dem Auto entdecken
Rumänien ist für weitläufige Nationalparks und märchenhafte Schlösser bekannt, die teils weit auseinanderliegen. Der öffentliche Nahverkehr ist jenseits der Städte jedoch nicht sonderlich gut ausgebaut, weshalb das Auto für ausgiebige Erkundungstouren unverzichtbar ist.
Erfahren Sie in diesem Ratgeber, auf welche Verkehrsregeln Sie in Rumänien achten sollten. Außerdem lernen Sie die Straßenverhältnisse und die Tanksituation im Land besser kennen.
Rumänien Verkehrsregeln im Überblick
- Um in Rumänien Autofahren zu dürfen, müssen Sie mindestens 18 Jahre alt sein und einen gültigen Führerschein besitzen. Für Reisende aus Österreich ist dazu der EU-Führerschein ausreichend.
- In Rumänien wird auf der rechten Straßenseite gefahren.
- Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt innerorts bei 50 km/h. Außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen in Rumänien maximal 90 km/h gefahren werden. Auf Schnellstraßen liegt das Tempolimit bei 100 km/h. Auf Autobahnen sind Geschwindigkeitsbegrenzungen von bis zu 130 km/h üblich.
- Für Fahranfänger, die ihren Führerschein seit weniger als einem Jahr besitzen, liegen die Tempolimits außerorts, auf Schnellstraßen und auf Autobahnen jeweils 20 km/h tiefer.
- In Rumänien müssen Sie und alle Mitfahrer während der Fahrt angeschnallt sein.
- Ihr Mobiltelefon und andere Geräte dürfen Sie während der Fahrt nur mit Freisprechanlage verwenden, ohne es in der Hand zu halten.
- Für Autofahrer gilt Lichtpflicht auf Autobahnen und außerorts auch am Tage. Motorradfahrer müssen zusätzlich auch innerorts rund um die Uhr mit Licht fahren.
- Zur Pflichtausrüstung im Auto gehören Warndreieck und Verbandskasten. Eine Warnweste muss erst ab einem Fahrzeuggewicht von 3,5 Tonnen mitgeführt werden, wird jedoch auch für leichtere Fahrzeuge empfohlen. Sie muss beim Verlassen des Fahrzeugs außerorts bei einem Unfall, einer Panne oder anderen Vorfällen angelegt werden.
- Die Promillegrenze beträgt 0,0. Für Autofahrer besteht also absolutes Alkoholverbot. Bei Zuwiderhandlung ist ein Führerscheinentzug nach Ermessen des Polizisten möglich.
- Ampeln haben zwischen Rot und Grün keine Gelbphase. Stattdessen wird der Wechsel oft durch einen Sekundenzähler angekündigt.
- Auf Brücken gilt in Rumänien grundsätzlich Überholverbot.
- Bei Unfällen muss unverzüglich die Polizei verständigt werden, auch wenn lediglich ein Sachschaden vorliegt.
- Fahrzeuge, die sichtbare Schäden aufweisen, dürfen nur mit einer polizeilichen Schadensbestätigung ausreisen.
- Sollte Ihr Fahrzeug schon bei der Einreise Schäden aufweisen, sollten Sie diese beim Grenzübertritt angeben und dokumentieren lassen.
Autofahren in Rumänien
Die Straßen in Rumänien
Das Straßennetz in Rumänien befindet sich aktuell stark im Ausbau. Zwischen den großen Städten gibt es bereits gut ausgebaute Straßen. Außerdem kommen immer mehr Autobahnen dazu, die sich überwiegend in einem ausgezeichneten Zustand befinden. Auch innerorts können Sie in der Regel mit einem ordentlichen Straßenzustand rechnen.
Außerorts sind die Straßenverhältnisse in Rumänien sehr durchwachsen. Hier sind neben befestigten Straßen mit Beton- und Teerbelägen auch unbefestigte Schotterpisten von wechselhafter Qualität keine Seltenheit. Beton- und Teerstraßen können stellenweise in hervorragendem Zustand sein, während sie an anderen Abschnitten Schlaglöcher, Bodenwellen oder andere Mängel aufweisen. Seien Sie also stets auf Hindernisse, Unebenheiten und wechselnde Verhältnisse vorbereitet.
Auch auf andere Verkehrsteilnehmer sollten Sie achten. Auf dem Land können Ihnen nicht oder nur mangelhaft beleuchtete Fahrzeuge begegnen.
Außerdem ist der Verkehr in Rumänien etwas unruhiger als in Österreich. Andere Autofahrer können drängeln, falsch überholen oder das Geschwindigkeitslimit überschreiten. Achten Sie daher besonders aufmerksam auf den Verkehr und fahren Sie vorsichtig.
Tankstellen und Ladesäulen
Benzin und Diesel: Tankstellen für Benzin und Diesel sind in Rumänien in den meisten Regionen ausreichend verfügbar.
An den Hauptverkehrsachsen, in Städten und an den Autobahnen können Sie in der Regel zu jeder Tageszeit tanken. Ländliche Tankstellen haben oft bis 21 Uhr geöffnet. Die Preise für Benzin und Diesel liegen in Rumänien etwa im europäischen Durchschnitt beziehungsweise leicht darunter.
Elektroautos: Die Abdeckung mit Ladesäulen für Elektroautos ist in Rumänien größtenteils in Ordnung. In den Städten finden Sie bereits einige Lademöglichkeiten für Ihr E-Auto. Auf dem Land ist die Ladesituation noch deutlich ungünstiger.
Wasserstoffautos: In Rumänien sind aktuell keine Wasserstofftankstellen verfügbar. Mit dem Wasserstoffauto sollten Sie also nicht nach Rumänien reisen.
Mietwagen oder eigener PKW?
Sie können Rumänien von Mitteleuropa aus bequem mit dem eigenen PKW über den Landweg erreichen, ohne die EU verlassen zu müssen. Mit einem in Österreich zugelassenen Fahrzeug benötigen Sie für die Einreise theoretisch nur die Fahrzeugpapiere. Es wird jedoch bei Reisen ins Ausland generell empfohlen, die Internationale Versicherungskarte mitzunehmen. Außerdem sollten Sie auffällige Schäden an Ihrem Fahrzeug bei der Einreise dokumentieren lassen, um bei der Wiederausreise keine Probleme zu bekommen.
Auch Mietwagen sind in Rumänien nicht nur zahlreich, sondern meist auch zu günstigen Preisen verfügbar. Bei einigen Anbietern können Sie bereits ab 18 Jahren ein Auto mieten. Zu beachten ist jedoch, dass die meisten Mietwagenfirmen eine Fahrerfahrung von mindestens einem Jahr voraussetzen. Außerdem können Jungfahrergebühren anfallen, die in der Regel bis zum 25. Lebensjahr üblich sind.
Bußgelder
Bußgelder können bei Verkehrsvergehen direkt vor Ort von der Polizei erhoben werden. Bei besonders schweren Verstößen gegen die Vorschriften kann die Polizei auch direkt den Führerschein einziehen und ein Fahrverbot verhängen. Wer innerhalb von zwei Werktagen das Bußgeld entrichtet, kann dadurch einen Erlass von 50% erreichen. Achten Sie darauf, dass Ihnen nach der Bezahlung eine Quittung ausgestellt wird.
Auszug aus dem Bußgeldkatalog:
- Geschwindigkeitsüberschreitung (20 km/h zu schnell): ab 60 Euro
- Geschwindigkeitsüberschreitung (50 km/h zu schnell): ab 265 Euro
- Verstoß gegen die Anschnallpflicht: ab 60 Euro
- Falsches Parken: bis 175 Euro
- Alkohol am Steuer: ab 265 Euro
- Rotlichtverstoß: ab 175 Euro
- Handy am Steuer: ab 115 Euro
Fazit: Berüchtigte Straßenverhältnisse in Rumänien
Wer die durchwachsenen Straßenverhältnisse und die ungewohnte Fahrweise der rumänischen Autofahrer berücksichtigt, kommt in Rumänien gut mit dem Auto voran. Am besten geeignet ist hierfür der eigene PKW oder ein Mietwagen mit Verbrennungsmotor. Doch auch mit dem Elektroauto ist ein Rumänien-Urlaub mit der richtigen Planung und einigen Einschränkungen möglich.
► Hier finden Sie weitere Informationen über die Mautregelungen in Rumänien, um für Ihre Reise optimal gerüstet zu sein.