Italien Verkehrsratgeber
Wie fährt es sich auf italienischen Straßen?
Italien hat neben spannenden, kulturell bedeutsamen Städten wie Mailand, Rom und Florenz auch in den ländlichen Gegenden viel zu bieten. Wer die malerischen Berglandschaften und die atemberaubenden Küsten am Mittelmeer vollständig und flexibel erkunden möchte, sollte über einen Roadtrip mit dem Auto nachdenken.
Damit Sie für den Straßenverkehr in Italien optimal gerüstet sind, erhalten Sie in diesem Ratgeber einen Überblick über wichtige Verkehrsregeln und die Straßenverhältnisse in Italien.
Italien Verkehrsregeln im Überblick
- Zum Autofahren müssen Sie in Italien mindestens 18 Jahre alt sein und einen gültigen EU-Führerschein besitzen.
In Italien gilt Rechtsverkehr. - Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt innerorts maximal 50 km/h. Außerhalb geschlossener Ortschaften gilt ein Tempolimit von 90 km/h.
- Auf Schnellstraßen dürfen Sie maximal 110 km/h fahren. Bei Regen oder Schnee sowie für Fahrer, die den Führerschein seit weniger als 3 Jahren besitzen, ist das Tempolimit auf 90 km/h begrenzt. Auf Autobahnen gelten höchstens 130 km/h bzw. 110 km/h bei Regen und Schnee. Fahranfänger fahren hier maximal 100 km/h.
- In Italien gilt Anschnallpflicht, auch für mitfahrende Hunde.
- Das Handy oder Tablet zu bedienen, ist für den Fahrer strengstens verboten und kann mit sofortigem Fahrverbot bestraft werden. Mit der Freisprechanlage darf jedoch telefoniert werden.
- Radarwarngeräte dürfen weder benutzt noch mitgeführt werden.
- Das Abblendlicht müssen Sie auf Autobahnen und außerorts auch am Tage eingeschaltet haben.
- Im Auto müssen Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten vorhanden sein. Die Warnweste ist bei einer Panne oder einem Unfall außerorts vor dem Verlassen des Fahrzeugs anzulegen.
- Die Promillegrenze beträgt 0,5. Fahranfänger, die ihren Führerschein noch keine 3 Jahre besitzen, dürfen vor der Fahrt gar keinen Alkohol konsumiert haben.
- Innerhalb eines Fahrzeugs darf nicht geraucht werden, wenn Personen unter 18 Jahren oder Schwangere mitfahren.
- Wenn Sie auf der Autobahn in Italien liegenbleiben, sollten Sie beachten, dass privates Abschleppen dort nicht erlaubt ist. Sie sollten also direkt die Pannenhilfe verständigen.
Autofahren in Italien
Die Straßen in Italien
Italien zeichnet sich vor allem durch enge Straßen aus. So finden Sie in den Städten und Dörfern viele enge Gassen, durch die Sie sich mit dem Auto schlängeln müssen.
Außerorts bewegen Sie sich überwiegend durch bergige Landschaft auf Serpentinen voran, auf denen Sie mit schmalen Straßen und unübersichtlichen Kurven rechnen müssen. Hier empfiehlt es sich, vor der Kurve zu hupen, damit der entgegenkommende Verkehr gewarnt ist.
Außerhalb der Stadt sollten Sie außerdem auf durchwachsene Straßenverhältnisse achten. Es ist mit Schlaglöchern und Steinen oder anderen Objekten auf der Straße zu rechnen. Außerdem sind Strecken und Gefahrenstellen nicht immer optimal ausgeschildert. Fahren Sie also besonders wachsam und haben Sie für den Notfall ein Navigationssystem oder eine Landkarte dabei.
Auf andere Verkehrsteilnehmer sollten Sie vor allem in den Städten besondere Rücksicht nehmen. Italienische Autofahrer sind für eine schnelle Fahrweise mit gewagten Manövern bekannt. Dazu gehören plötzliche Spurwechsel, Geschwindigkeitsüberschreitungen und verspätetes Bremsen. Seien Sie also stets wachsam und beharren Sie im Zweifelsfall zugunsten Ihrer Sicherheit nicht auf Ihre Vorfahrt.
Tankstellen und Ladesäulen
Benzin und Diesel: Die Preise für Benzin und Diesel liegen in Italien leicht über dem Durchschnitt in Europa. Dafür sind Tankstellen jedoch flächendeckend verfügbar. An den Autobahnen finden Sie rund um die Uhr bemannte Tankstellen. Die übrigen Tankstellen haben meist über Nacht und mittags geschlossen.
Viele Tankstellen verfügen jedoch auch über Tankautomaten, an denen Sie rund um die Uhr in Selbstbedienung tanken können. Auf diesen Service weisen Schilder mit der Aufschrift "Fai da te" oder "aperto 24 ore" hin.
Elektroautos: Besonders der Norden Italiens ist bereits gut mit Ladesäulen für Elektroautos ausgestattet. Vor allem an den Autobahnen und größeren Verkehrsachsen können Sie Ihr E-Auto problemlos aufladen. In Süditalien ist das Netz an Lademöglichkeiten deutlich grobmaschiger. Hier sollten Sie sich individuell vor jeder Fahrt über mögliche Ladestationen informieren. Das Netz wird jedoch regelmäßig um neue Säulen ergänzt.
Wasserstoffautos: Für Wasserstoffautos gibt es aktuell nur wenige Tankstellen in Italien. Die meisten Wasserstofftankstellen befinden sich im Norden und an den Küsten.
Mietwagen oder eigener PKW?
Italien lässt sich durch seine zentrale Lage in Südeuropa gut mit dem Auto vom europäischen Festland erreichen. Für die Einreise mit einem PKW aus Deutschland reichen in der Regel die Fahrzeugpapiere und das Euro-Kennzeichen. Dennoch wird empfohlen, die Internationale Versicherungskarte mitzuführen, da diese bei einem Unfall gebraucht wird, um Versicherungsfragen zu klären.
Auch mit dem Mietwagen können Sie die Schönheit Italiens flexibel entdecken. Die meisten Mietwagenfirmen sind an den Flughäfen und in den größeren Städten ansässig. Je nach Anbieter können Sie bereits ab 19 Jahren ein Fahrzeug mieten. Bis 21 fallen jedoch in der Regel zusätzliche Gebühren für junge Fahrer an. Außerdem müssen Sie seit mindestens einem Jahr über den Führerschein verfügen, wenn Sie ein Auto mieten möchten.
Bußgelder
Bußgelder sind in Italien etwas höher als in anderen europäischen Ländern. Nachts können für manche Vergehen höhere Bußgelder anfallen. Bei vielen Bußgeldern sind Nachlässe von 30% möglich, wenn man sie innerhalb von fünf Tagen begleicht.
Auszug aus dem Bußgeldkatalog:
- Geschwindigkeitsüberschreitung (20 km/h zu schnell): ab 175 Euro
- Geschwindigkeitsüberschreitung (50 km/h zu schnell): ab 545 Euro
- Verstoß gegen die Anschnallpflicht: ab 85 Euro
- Falschparken: ab 45 Euro
- Alkohol am Steuer: ab 545 Euro
- Rotlichtverstoß: ab 170 Euro
- Handy am Steuer: ab 165 Euro
Fazit: So fährt man in Italien
Autofahren in Italien kann durch enge Straßen und hektische Verkehrsteilnehmer zur Herausforderung werden. Es lohnt sich jedoch besonders, wenn Sie neben den Städten auch die schönsten Landschaften und Dörfer erkunden möchten.
► Hier finden Sie weitere Informationen über die Mautregelungen in Italien, um für Ihre Reise optimal gerüstet zu sein.